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Market Maker – warum sie besser sind als ihr Ruf

Market Maker haben einen schlechten Ruf. Doch sie können Tradern Vorteile bringen, die an der echten Börse kaum möglich sind. Erfahre die ganze Wahrheit.

Der Mythos vom „bösen Market Maker“

Kaum ein Begriff im Trading ist so vorbelastet wie der des Market Makers. In Foren liest man immer wieder, sie würden „gegen ihre Kunden handeln“ oder „Kurse manipulieren“. Gleichzeitig werben Broker mit den Schlagwörtern STP oder ECN und erwecken den Eindruck, man handle direkt am Interbankenmarkt – fair, transparent und ohne Interessenkonflikt.

Die Realität sieht jedoch anders aus: Nahezu jeder CFD-Broker ist in irgendeiner Form ein Market Maker. Auch wer sich mit dem Label „ECN“ schmückt, führt Orders in der Praxis oft intern aus. Im Zweifel ist der Broker fast immer die Gegenpartei. Und genau das ist nicht automatisch ein Nachteil – im Gegenteil: Es kann für den Trader sogar ein Vorteil sein.


Regulierung – Pflicht, aber kein Qualitätssiegel

Natürlich ist Regulierung wichtig. Ohne CySec, BaFin oder FCA wäre der CFD-Markt ein rechtsfreier Raum. Doch Regulierung bedeutet lediglich, dass ein Broker überhaupt handeln darf – nicht, dass er automatisch gute Konditionen oder faire Ausführung garantiert.

Ein regulierter Broker kann Auszahlungen verzögern, Slippage verursachen oder Systeme schlecht warten. Umgekehrt kann ein Market Maker mit denselben Lizenzen dem Trader ein stabileres Umfeld bieten, als er es an der echten Börse finden würde. Regulierung ist also nur die Eintrittskarte – nicht der Beweis für Qualität.


Warum Market Maker besser sind, als man denkt

Hier kommt die provokante Wahrheit: Market Maker können Tradern genau den Schutz geben, den sie im echten Börsenumfeld nicht hätten.

Nehmen wir ein Beispiel: die berühmten Non-Farm Payrolls (NFP). Innerhalb von Sekunden schießen die Kurse durch die Decke, Orderbücher reißen auseinander, Liquidität verschwindet. Wer mit einem Future direkt an der Börse handelt, riskiert, seine Market-Order dutzende Pips schlechter ausgeführt zu bekommen. Manche Trader berichten von Slippage von 20, 30 oder mehr Punkten. Das ist kein Betrug, sondern schlicht Realität, wenn institutionelle Player den Markt leerfegen.

Ein Market Maker dagegen kann Kurse stellen, auch wenn das Orderbuch ausgetrocknet ist. Das bedeutet: du siehst einen Preis – und zu genau diesem Preis wirst du auch ausgeführt. Kein Hinterherlaufen, keine bösen Überraschungen.


Ein weiteres Beispiel: die Margin-Anforderungen. Wer an der Börse handelt, kennt die Willkür der Clearingstellen. Während extremer Phasen – etwa im Corona-Crash 2020 – wurden Margins für Futures von einem Tag auf den anderen verdoppelt. Tausende Trader wurden zwangsliquidiert, obwohl ihre Strategien solide aufgestellt waren. Ein Broker mit Market-Maker-Modell dagegen kann die Margin stabil halten oder sie nur moderat anpassen. Für den Retail-Trader bedeutet das: Planbarkeit und Schutz vor plötzlichen Zwangsliquidationen.


Auch technische Risiken werden oft unterschätzt. Fällt ein Handelsplatz wie die NYSE oder die EUREX für eine Stunde aus, dann haftet niemand. Es ist Teil des „normalen Risikos“, das Profis tragen müssen. Doch was passiert mit dem Kleinanleger, der währenddessen mit Hebel im Markt ist? Er ist schlicht ausgeliefert. Ein Market Maker wiederum hat meist redundante Systeme und kann im Notfall intern Liquidität stellen. So bleibt der Trader handlungsfähig, während an der Börse das Licht ausgeht.


Und dann gibt es noch das Thema Liquidität. An der Börse gilt das Gesetz des Stärkeren: Institutionelle Player handeln in Millionenhöhe, und der kleine Retail-Trader wird im Orderbuch nach hinten durchgereicht. Er zahlt die schlechteren Preise – immer. Bei einem Market Maker ist das anders. Deine Order wird intern gematcht, du bist nicht der Letzte in der Kette, sondern stehst praktisch ganz vorne.


Fazit – Market Maker sind kein Feind, sondern Schutzschild

Der schlechte Ruf von Market Makern hält sich hartnäckig – dabei ist er oft unbegründet. Wer glaubt, dass nur ein ECN-Broker fair sein kann, sitzt einem der größten Mythen der Trading-Branche auf.

Die Wahrheit lautet:

  • Jeder Broker ist in irgendeiner Form Market Maker.
  • Regulierung ist ein Pflichtprogramm, kein Qualitätsbeweis.
  • Ein guter Market Maker kann Tradern Vorteile geben, die sie an der echten Börse niemals hätten: keine Slippage, stabile Margins, Notfall-Quotierungen und Schutz vor Totalausfällen.

Statt also reflexartig Market Maker zu meiden, sollten Trader genauer hinschauen. Ein seriöser Market Maker ist nicht der Gegner – er ist oft die beste Versicherung gegen die Härte des internationalen Börsenparketts.


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